2020 habe ich überwiegend in der näheren Umgebung von Hamburg nach neuen Eindrücken gesucht. Nach Wochen überwiegend im Home-Office brauchte ich zur Kompensation des sehr reduzierten Aktionsraumes und der Kontakteinschränkungen viel Zeit in der Natur – mit viel Platz zur Einhaltung von Abstandsregeln.
Zu meinem Glück gibt es in Hamburg zig Naturschutzgebiete, Wälder, Seen, Teiche, Flüsse, Kanäle und Parks. Letztendlich haben es mir aber im vergangenen Jahr insbesondere die Naturschutzgebiete angetan. Von den vielen Mooren, die es in Hamburg und im Umland gibt, habe ich aber erst ein paar besucht. Die wirkten im Sommer für mich auch nicht so unbedingt besuchenswert – Wälder mit schattenspendenden Bäumen, durch die ich stundenlang kreuz und quer wandern konnte, waren mir häufig lieber.
Eingeschränkte Bewegungsfreiheit
Dieses Jahr werde ich meine Exkursionen zunächst freiwillig weiterhin auf Hamburg einschränken, um zu testen, wie sich diese Limitierung anfühlt. Da mein Aktionsradius in den vergangenen Monaten aber auch selten über die derzeit diskutierten 15 km hinaus ging, denke ich, das ist auch noch für die nächsten Wochen oder sogar Monate machbar. Obwohl ich, der Abwechslung wegen, lieber nach Island, Neuseeland oder zumindest in die Berge oder ans Meer reisen würde.
Aber einige Dinge sind während einer weltweiten Pandemie nunmal nicht möglich. Was mich sehr an meine Kindheit in den 70er Jahren erinnert – da war vieles aus ganz anderen Gründen nicht möglich. Manchmal ist es gut, wenn man in solchen Fällen auf Erfahrungen seiner Kindheit, Jugendzeit oder aus sonstigen Lebensphasen zurückgreifen kann – und die Freiheiten, die man bis vor kurzem hatte, nicht als Selbstverständlichkeit annimmt.
Wittmoor
Heute gibt es ein paar Foto-Eindrücke von einem Winterspaziergang im Naturschutzgebiet Wittmoor, im Norden von Hamburg. Das Wittmoor liegt in einem Grenzbereich zwischen den Stadtteilen Duvenstedt und Lemsahl-Mellingstedt. Ein großer Teil des Moores gehört aber schon zum Land Schleswig-Holstein.
Per ÖPNV ist diese Ecke von Hamburg nicht so günstig erreichbar, daher ist in diesem Fall tatsächlich entweder eine Fahrradtour angesagt oder die Nutzung eines eigenen oder geliehenen motorisierten Fahrzeugs – was meine Wahl an diesem Wintertag war.
Was man den Bildern nicht unbedingt ansehen kann, sind die vielen Reitkoppeln und Reitwege in dieser Ecke Hamburgs. Also, wer mit einem großen Vierbeiner unterwegs ist, hat hier offensichtlich auch die Möglichkeit seine Reitleidenschaft auszuleben. Mir sind trotz der unfreundlichen Temperaturen einige Reiter*innen begegnet. Aber noch deutlich mehr Menschen mit ihren kleinen vierbeinigen Gefährten waren auf den Wegen durchs Moor unterwegs. Da war ich als Solo-Spaziergänger tatsächlich eher die Ausnahme.