Freitag, 30. September 2011

Die Nebel von Avalon - Tintagel

Ich musste mich ja irgendwann vom Land´s End loseisen, da mein Weg weiter an der Westküste Cornwalls Richtung Norden gehen sollte. Mit den Eindrücken von ein paar kleinen und größeren und mehr oder weniger touristisch genutzten Küstenorten bin ich dann in Newquay gelandet.

Per booking.com hatte ich hier von unterwegs eine bezahlbare Unterkunft im Hotel Victoria gebucht.
Das Victoria machte den Eindruck, als wäre es einst das beste Haus am Platz gewesen. Und auch jetzt hatte es durchaus noch Flair, auch wenn die goldene Zeit dieses Hotels sicherlich schon einige Zeit her ist. Mir hat es besonders wegen der historischen Atmosphäre und der überaus hilfsbereiten und freundlichen Angestellten gefallen.

Bei einem Bummel an den ufernahen Straßen entlang konnte ich einen Eindruck davon bekommen, dass diese Stadt im Sommer sicherlich ein von jungen Surffreunden geschätzter Ferienort ist. Überall waren Surfshops und auf jüngeres Publikum ausgerichtete Bars und Restaurants zu finden. Da es schon etwas später war, habe ich mich gleichzeitig auch nach einer geeigneten Lokalität für ein Abendessen umgeschaut. Es hat mich letztlich in ein mexikanisches Restaurant verschlagen - nicht gerade lokale Küche, aber mit dieser Wahl war ich durchaus zufrieden.

Am kommenden Tag konnte ich mich früh am Vormittag von Newquay verabschieden und bin bei Nieselregen Richtung Norden weitergefahren. Mein erstes Ziel sollte Tintagel sein, wo die Ruine einer Burg zu finden ist, welche man lange Zeit für den Geburtsort des sagenumwobenen König Artus gehalten hat (oder halten wollte). Auch wenn es sich nicht um einen Ort mit so bedeutendem historischen Wert handeln sollte, hat er dennoch den Ruf, einen Besuch wert zu sein. Die Lage an der Küste machte ihn auf jeden Fall für mich zusätzlich interessant. Ich mag einfach die Küstenregionen ebenso gerne wie die Berge. Und wenn sich beides so schön miteinander verbindet, wie an einigen der Steilküsten Englands, sind das insbesondere besuchenswerte Orte. Tintagel wollte ich mir daher gerne anschauen.

Die Reise dorthin ging für mich über viele kleine, zum Teil recht enge, Landstraßen. Die Geschwindigkeit des Vorankommens war entsprechend gering. Einige Meilen vor der Küste hatte ich den Eindruck, ich müsse zunächst auch noch die ebenso sagenhaften Nebel von Avalon durchqueren und mich würdig zeigen, um nach Tintagel zu gelangen. Plötzlich stand eine regelrechte Nebelwand in der Landschaft und erstreckte sich über Meilen bis kurz vor die Küste. Ebenso plötzlich wie sie erschienen war, endete sie dann aber auch und entließ mich in eine kleine Küstenstadt, die scheinbar ganz der Artus-Legende verfallen war. Überall waren namentlich Andeutungen zu lesen – an kleinen und größeren Hotels, Bars, Cafés oder Geschäften. Das viele der Einwohner dieses Ortes vom Tourismus leben war ziemlich deutlich. Trotzdem hat sich der Ort einen gewissen Charme erhalten.

Die Hauptattraktion des Ortes ist die genannte Burgruine in den Klippen an der Küste. Und dies ist sie durchaus mit Recht. Mit ein wenig Fantasie kann man sich vorstellen, dass die Burg früher eine beeindruckende Erscheinung an diesem eher rauen Ort gewesen sein muss. Meine Mini-Wanderung von einem der Dorfparkplätze an die Steilküste konnte ich durch meine frühe Ankunft in Tintagel noch nahezu alleine genießen und selbst der immer mal wieder einsetzende Nieselregen konnte mir die gute Laune beim Erkunden der Landschaft und der Ansichten nicht vermiesen.


Auch wenn man sich, wie ich, den Eintritt in die Ruinen spart, kann die Umgebung und die Küstenlinie einen tolle Eindruck hinterlassen. Besonders, wenn es möglich ist, den Ort dann wieder zu verlassen, wenn die Reisegruppen eintreffen (so gegen Mittag). Wie es dann dort ist, kann ich nicht sagen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich nämlich schon wieder in Richtung Norden aufgemacht, um am nächsten Tag schon näher an London dran zu sein.

Mit einem kurzen Umweg über Exeter und ein für mich eher enttäuschendes Newport in South Wales gelangte ich in den Abendstunden zu den netten "The Dark Barn" Cottages am Rande von Gloucester. Hier konnte ich mich in Ruhe auf die kommenden Tage in der Großstadt London vorbereiten. Nach den vielen ländlichen Eindrücken von Englands Süden würde hier wieder eine ganz andere Welt meine Aufmerksamkeit fordern.

Mittwoch, 28. September 2011

Von Falmouth bis zum Land´s End

Die Hoffnung auf besseres Wetter stirbt auch in England zuletzt.

An meinem dritten Morgen in Großbritanniens Süden fing der Tag für mich in der Hafen- und Werftstadt Falmouth an. Nachdem ich den Tag zuvor über Torquay und damit die sogenannte "English Riviera" weiter bis Falmouth gelangt bin, war ich meinem nächsten Ziel "Land´s End" schon ziemlich nahe.

Das englische Wetter hatte sich für mich allerdings auch etwas Abwechslung ausgedacht und fing den Tag mit dem berüchtigten britischen Regenschirmwetter an. Auf einer Wetterkarte, die in der Hoteleingangshalle hing, war auch für den Rest des Tages eher Regen angesagt, nur eine geringe Hoffnung auf Aufheiterung wurde angegeben. Da ich eh weiter Richtung Süden wollte, konnte ich somit auch einfach mal die Wetterentwicklung auf mich zukommen lassen. Solange keine Stürme über die Insel jagen würden, wäre ich auf alles eingestellt.




Die Regensachen konnte ich aber locker im Gepäck lassen. Kaum hatte ich das Hotel verlassen, brachen schon die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecken und wiederholten diesen Vorgang immer wieder bis ich am südwestlichsten Punkt der britischen Insel angelangt war. Dort wollte die Sonne dann auch die Vorherrschaft übernehmen und ich konnte ein zwar sehr windiges aber auch sonniges Land´s End genießen. Von hier konnte ich mich nur schwer wieder auf die weitere Etappe an der Westküste Cornwalls entlang aufmachen.

An diesem Ort kann man die Auswirkungen der Naturgewalten Wind und Wasser an der Küste sehen und spüren. Einfach sagenhaft toll und für mich auch eine Erinnerung an "Slope Point", den südlichsten Punkt der Südinsel Neuseelands – dort war es ähnlich stürmisch und eindrucksvoll!



Dienstag, 27. September 2011

England – diesmal das Original


Als kleines Lebenszeichen und erste Impressionen ergänze ich jetzt erst einmal ein paar Bilder von meiner kleinen Rundreise in Englands Süden. Wie immer ist der (große) Bilderstapel zu der Reise bei flickr zu finden. Mit heutigem Stand findet Ihr dort aber nur die ersten zwei Tage an der Südküste (weitere Impressionen folgen in den kommenden Tagen).


Gestartet bin ich mit einem Leihwagen vom Flughafen London Gatwick (da der günstig im Süden Londons liegt). Die erste Etappe ging über Brighton bis Bournemouth/Boscombe. Am folgenden Tag hab ich eine mehr oder weniger kleine Exkursion zu den berühmten Steinen von Stonehenge gemacht. Und dabei habe ich dann entgültig gelernt, dass die Entfernungen die ich eigentlich während meiner Tour durch Englands Süden zurücklegen wollte, durch den besonderes zähfließenden Verkehr auf der Insel, mehr Zeit beanspruchen würden als ich dachte.


Der neu gelernten Zeitrelation entsprechend, habe ich die Anzahl meiner Besichtigungsziele und den Aktionsradius stark reduziert und mich insbesondere auf die Reise zum Land´s End, an der Südwest-Spitze von Cornwall, und die Reise über die Universitätsstadt Oxford zurück nach London konzentriert. Klar waren das nicht die einzigen Stopps, aber die für mich bedeutendsten. Dazwischen lagen jede Menge Erinnerungen an die Reisen durch Australien (insbesondere Tasmanien), Neuseeland und Amerika – aber vor allem auch neue Begegnungen, neue Eindrücke und neue Verknüpfungen.

Zu den Bildern geht es, wie erwähnt, über den neuen Bilderstapel "South England (Großbritannien) 2011" bei flickr.

Für alle, die mein aktuelles "Hamburg (Deutschland) Spielzeugkamera"-Fotoprojekt mögen, gibt es auch ein paar ähnliche Impressionen aus England unter "South England (Großbritannien) 2011 - ToyCam".

Viel Spaß und viele neue Impulse damit – die hatte ich beim Sammeln der Impressionen nämlich auch :-)