Samstag, 6. Februar 2010

Aus dem Regen aufs Glatteis


Der letzte Tag in Los Angeles war mal wieder anders. Durch den Regen war ein ausgiebiges Herumlaufen nicht so günstig – schließlich wollte ich keine feuchten Sachen in mein Reisegepäck packen und Zeit zum Trocknen wollte ich nicht einplanen.


Also Alternativeprogramm: Zunächst bin ich trotz des Regens nochmal an den Strand von Santa Monika gefahren und habe eine Stunde auf einem Parkplatz einfach über den Strand geschaut, bin zwischendurch kurz rausgegangen und habe den "Beach" mal etwas anders als in den Baywatch-TV-Folgen erlebt.

Danach habe ich mich mal vom Navigationssystem in Bezug auf Museen inspirieren lassen. Das hat gut funktioniert, es ging zum SMMoA (Santa Monica Museum of Art). Das klingt jetzt größer, als es ist, denn eigentlich ist das Museum nur Teil eines alten Bahngeländes, das in Kreativwerkstätten und Galerien umfunktioniert wurde – der Bergamot Station. Angeblich ist die Bergamot Station allerdings der größte zusammenhängende Galerie- und Kulturkomplex in Süd-Kalifornien. Man weiß halt nie, wofür so ein Navigationsgerät alles gut sein kann. Danke Technik! ;-)

Vor dem Abflug hab ich noch dem "Beverly Center", einem großen Einkaufcenter einen kleinen Besuch abgestattet. Wie ja schon in Thailand festgestellt, begegnet man diesen Konsumkomplexen mittlerweile auch überall auf der Welt und das "Beverly Center" hätte auch in Bangkok, Hamburg, Paris oder Shanghai stehen können.

Dort habe ich allerdings im Apple Store eine neue Einkaufstechnik kennengelernt. Bezahlt wird nicht mehr an einer zentralen Kasse, sondern beim Beratungspersonal, das mit einer speziellen Hardware/iPhone-App Kombination ausgestattet ist. Die Abrechung erfolgt von der Kreditkarte und die Quittung gibt es dann automatisch per E-Mail (nur auf besondere Anfrage als Ausdruck im Store). Als Apple-iTunes-Store Kunde ist man automatisch im System und dieses weiß dann auch die passende E-Mail-Adresse zur Bezahl-Karte. Ich hab extra nachgefragt, das funktioniert anscheinend global. Über den Datenschutz muss ich nochmal nachdenken...

Letzte Station des Tages war "Sam Ash", eines der großen Musikgeschäfte am Sunset Boulevard. Hier bin ich fast in Versuchung geraten noch eine schöne Martin & Co. Westerngitarre oder Fender Tele "Made in U.S.A." mitzunehmen – aber die Vernunft hat gesiegt.

Nun bin ich also wieder in Hamburg gelandet, es ist kalt draußen und die Gehwege sind mit zentimeter dickem Eis überdeckt. Da bin ich froh, dass ich ohne Sturz nach Hause gekommen bin.

Freitag, 5. Februar 2010

Abreisetag

... es fängt wieder an zu regnen ...

Donnerstag, 4. Februar 2010

Hollywoodland - neue Perspektiven

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des "Hollywood Signs". Dieser ehemals als Immobilien Werbung gedachte Blickfang ist in den Hügeln von Hollywoodland gut zu sehen. Mittlerweile ist es verboten, direkt zu den Buchstaben zu wandern. Das hat mich dazu gebracht, verschiedene Blickwinkel von anderen Hügeln auszuprobieren. Dabei hab ich das "Griffith Observatorium" und den "Griffith Park" in den Hügeln entdeckt. Dort gibt es meilenlange "Tracks" zum Wandern. Das hatte ich nicht erwartet.

 

So langsam eröffnen sich mir einige Gründe dafür, warum es so viele Menschen nach Los Angeles zieht – bzw. in der Vergangenheit gezogen hat. Es ist mittlerweile zwar wirklich eine Megacity mit scheinbar unendlich vielen einverleibten Vororten und diese Größe ist absolut gewöhnungsbedürftig, aber die "Hills" und die "Beaches" haben, gepaart mit den angenehmen Temperaturen und der Sonne, so einiges an Lebensqualität zu bieten.

Ich habe bei dieser Reise mal wieder neue Einblicke in die USA erhalten und durfte einige Vorurteile über Bord werfen. Danke!

San Bernadino - Nachtrag

Die heutige Nacht hab ich in San Bernadino verbracht. Ein Ort, der nord-östlich von Los Angeles liegt. Eher ein "Absprungort" wenn man zum "Big Bear Lake" will, aber den Weg in die Berge nicht mehr in der Nacht auf sich nehmen möchte – so wie ich.

Mein Plan, nochmal in die Berge zu fahren, hat sich allerdings durch die Witterungsverhältnisse verändert. Der nette indisch-stämmige Motel-Pächter hat mir erklärt, dass der Weg sehr lange dauert, wegen des vielen Schnees und des dadurch ungünstigen Fahrbahnzustands in den Bergen. Mit Sommerreifen also keine gute Idee, dorthin zu fahren.

Bei meinem kleinen Frühstück in der Lobby hatte ich Gelegenheit zwei "Langzeitbewohner" des Motels zu treffen. Beide arbeitsuchend und zum Teil vom Sozialsystem der USA benachteiligt. Tanja, die seit über zwanzig Jahren in den USA lebt, stammt ursprünglich aus Deutschland und hat nun das erste Mal seit langer Zeit wieder deutsch gesprochen. Sie hat erzählt, dass sie gerade Arbeit sucht, dass sie in der US-Army war und dadurch noch eine gewisse "Grund-Absicherung" hat, und dass sie die letzten Jahre als Appartment-Managerin gearbeitet hat und leider ihren Job verloren hat, als der Besitzer des Hauses wechselte. Sie hatte zwei Wochen, um ihr Appartment zu räumen und etwas neues zu suchen. Nun sucht sie neue Arbeit und wohnt temporär im Motel. Dies ist ein Eindruck von dem anderen Kalifornien – ohne Glanz und Glitter!

Mittwoch, 3. Februar 2010

Joshua Trees und Jumbo Rocks

 

Ein genialer Tag im Joshua Tree National Park: Wüste und Steine – in beeindruckender Form...

Fotos gibt es mal wieder bei flickr.

Dienstag, 2. Februar 2010

Palm Desert, Palm Springs und die Indian Canyons

Wow. Mal von der weitreichenden Besiedelung dieser Wüstenebene abgesehen, bin ich mal wieder fasziniert von den neuen Eindrücken. Die Städte sind nicht so besonders - gut, viele Palmen und einige zum Teil leicht absurde Grünanlagen (insbesondere die Golfplätze) und viele Senioren, das ist schon besonders.

Wirklich toll sind die von American Indians geführten Reservate/Nationalparks. Ich war hier in den "Indian Canyons" – schöne Oasen in den Randzonen zwischen Bergen und Wüste. Natur, die beeindruckt :-)

Montag, 1. Februar 2010

San Diego auf den zweiten Blick


Es bewahrheitet sich mal wieder, dass alles eine zweite Chance verdient hat. San Diego auch. Nachdem ich gestern Abend nicht wirklich begeistert von der Großstadt war, habe ich heute einfach in dem "Cabrillo National Monument" National Park an der Spitze von Point Loma angefangen.

Wie sich das in den USA gehört, wird bei Eintritt eine Gebühr fällig – aus meiner Sicht sind dies sehr gut investierte Dollar. Ich habe einige Zeit mit herumlaufen und besonders aufs Meer hinausschauen verbracht. Leider waren zwar keine Wale zu sehen, dafür aber jede Menge Pelikane, die an mir vorbei geglitten sind. Sehr eleganter Eindruck, ich war beeindruckt.

Nach der Naturschau habe ich der Innenstadt, genauer gesagt dem "Gaslamp Quarter", einen Besuch abgestattet. Dieses Viertel stellt quasi die Altstadt von San Diego dar – wobei "alt" auch hier mal wieder relativ ist, bei nicht einmal 200 Jahren Stadtgeschichte. Mir hat es Spaß gemacht dort durch das Viertel zu laufen. Es erinnerte mich vieles an die Städte in Australien und Neuseeland – "alt" trifft neu ... und das Alter passt ja auch ungefähr.

Auf einen weiteren Tag in einer Großstadt hatte ich dann aber keine Lust mehr und habe mich daher Richtung Nord-Osten, zum großen Salzsee und in die Wüste auf den Weg gemacht.

Nach einigen Stunden Fahrt durch die Dunkelheit und über die Berge bin ich nun in "Palm Desert" gelandet. Ich hatte gehofft, schon in "Aguana" nordöstlich von San Diego eine Unterkunft zu finden.Dort bin ich nach Sonnenuntergang angelangt, aber es war nicht einmal der Ansatz einer richtigen Siedlung zu erkennen. Als wenn der Ort nur einen Kreuzungspunkt von verschiedenen schmalspurigen Highways definieren würde. Das Navi des Autos war auf jeden Fall auch "verwirrt". Daraufhin ging es über Berge und durch Täler gleich weiter bis in die Region von "Palm Desert", die plötzlich wie ein Tal von tausenden kleiner Leuchten "unter" mir aufgetauchte – die Besiedelung hier scheint wieder etwas größer zu sein. Morgen werde ich dann sehen, wo ich wirklich gelandet bin. Und zum Glück habe ich noch ein Zimmer in einem Motel bekommen.