Donnerstag, 4. Februar 2010

San Bernadino - Nachtrag

Die heutige Nacht hab ich in San Bernadino verbracht. Ein Ort, der nord-östlich von Los Angeles liegt. Eher ein "Absprungort" wenn man zum "Big Bear Lake" will, aber den Weg in die Berge nicht mehr in der Nacht auf sich nehmen möchte – so wie ich.

Mein Plan, nochmal in die Berge zu fahren, hat sich allerdings durch die Witterungsverhältnisse verändert. Der nette indisch-stämmige Motel-Pächter hat mir erklärt, dass der Weg sehr lange dauert, wegen des vielen Schnees und des dadurch ungünstigen Fahrbahnzustands in den Bergen. Mit Sommerreifen also keine gute Idee, dorthin zu fahren.

Bei meinem kleinen Frühstück in der Lobby hatte ich Gelegenheit zwei "Langzeitbewohner" des Motels zu treffen. Beide arbeitsuchend und zum Teil vom Sozialsystem der USA benachteiligt. Tanja, die seit über zwanzig Jahren in den USA lebt, stammt ursprünglich aus Deutschland und hat nun das erste Mal seit langer Zeit wieder deutsch gesprochen. Sie hat erzählt, dass sie gerade Arbeit sucht, dass sie in der US-Army war und dadurch noch eine gewisse "Grund-Absicherung" hat, und dass sie die letzten Jahre als Appartment-Managerin gearbeitet hat und leider ihren Job verloren hat, als der Besitzer des Hauses wechselte. Sie hatte zwei Wochen, um ihr Appartment zu räumen und etwas neues zu suchen. Nun sucht sie neue Arbeit und wohnt temporär im Motel. Dies ist ein Eindruck von dem anderen Kalifornien – ohne Glanz und Glitter!